Welche Vorbereitungen sind vor einem EXIT sinnvoll?

Welche Vorbereitungen sind vor einem EXIT sinnvoll
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Lesezeit: 7 Minuten

Einführung

Wenn Du den Ausstieg aus Deinem Amazon FBA-Geschäft in Erwägung ziehst, ist es wichtig, dass Du gut vorbereitet bist, um den Wert Deines EXITs zu maximieren. Es gibt mehrere Schritte, die Du unternehmen kannst, um Dein Unternehmen auf einen profitablen Ausstieg vorzubereiten und Dich ideal auf eine intensive Zeit zu rüsten.

Im folgenden Artikel will ich Dir einen groben Überblick auf die Vorbereitungsphase vor dem Launch des EXITs kümmern, wir werden also nicht über das Setup notwendiger Unterlagen für den Verkauf, sondern über anderweitige Optimierungen sprechen. Ich bin Lucas, Geschäftsführer der Brandcircle GmbH und berate und begleite Online-Händler im Rahmen unserer E-COM EXIT ENGINE 1:1 bei Ihrem Weg zum erfolgreichen EXIT.

Es gibt grundlegende Punkte, die den ganzen EXIT-Prozess maßgeblich bestimmen und mit einem längeren Horizont (teilweise > 1 Jahr) optimiert bzw. überdacht werden sollten, wie z.B. Portfolio-Struktur, Vertriebs-Struktur, Team-Struktur oder auch Asset-Struktur, die maßgeblich die EXIT-Strategie und die EXIT-Summe beeinflussen. Zu beachten sind aber auch steuerliche und rechtliche Themen, die erfahrungsgemäß recht lange Vorlaufzeiten haben, um Ihren vollen Effekt zu entfalten und auch, um hinreichend abgeschlossen zu sein. 

Um diese Art Optimierung soll es in diesem Artikel nicht gehen, sondern um Optimierungen, die nach dem aktiven Treffen der Entscheidung “ich möchte mein Unternehmen zeitnah verkaufen” angegangen werden können. 

Dabei unterscheiden wir bei BRANDCIRCLE intern immer nach zwei Zwecken der Optimierung – “1 – Erhöhung des Verkaufswerts” und “2 – Erhöhung der Deal-Wahrscheinlichkeit”.

Beide Arten der Optimierungen sollten dabei beachtet werden, da es Dir relativ wenig Mehrwert bietet, ein von außen wertvoll erscheinendes Asset zu besitzen, das dann aber durch eine Due Diligence fällt und am Ende des Tages nicht erfolgreich verkaufbar ist. Auf der anderen Seite möchtest Du natürlich für die viele harte Arbeit, die Du investiert hast, entsprechend belohnt werden und willst daher auch dafür sorgen, dass Last-Minute Optimierungen umgesetzt werden, die maßgeblich Deinen Kaufpreis erhöhen.

Innerhalb unserer Beratungspraxis fokussieren wir uns bei der Begleitung unserer Kunden vor der Erstellung der Verkaufsdokumente und dem Kontakt möglicher Käufer dabei auf die Optimierung zu folgenden Oberthemen:

  • “Produkt-Sourcing” und “Supply-Chain”
  • “Branding” und “Intellectual Property”
  • “Steuer”, “Rechtliches und “Finanzen”
  • “Sales-Boost und “Profit-Boost”

     

Im Folgenden gehen wir auf einzelne Punkte, die dabei beachtet werden können, ein.

Überblick der Vorbereitungen:

“Produkt-Sourcing” und “Supply-Chain”:

Bei der Optimierung der “Einkaufsseite” Deiner Brand gilt es erneut zu unterscheiden zwischen „Optimierung“ und „Absicherung„, wobei unserer Meinung nach die Absicherung zuerst erfolgen sollte. Wenn dann innerhalb des Prozesses noch Zeit bleibt, können weitere Verbesserungen angestrebt werden. Den Fokus legen wir hier auf die Themen „Produktsicherheit“ (Sicherstellung, dass alle Import-Verordnungen, etc. eingehalten werden), „Versorgungssicherheit“ (Sicherstellung, dass auch in Zukunft garantiert genug Bestand vorhanden ist und auch nachbestellt werden kann – zu gleichen oder zumindest ähnlichen Konditionen) und das „Einziehen von Rückfallebenen“ (z.B. Ersatzlieferanten, Maßnahmenpläne zur Herstellung eines Idealzustands, etc.), falls diese nicht gegeben sind. Sobald diese Optimierungen abgeschlossen sind, können Themen wie „Erweiterung der Produkt-Pipeline„, „Verbesserung der Einkaufskonditionen“ (Preise, Zahlungskonditionen, etc.) oder aber auch „Dokumentation von Einkaufsprozessen“ angegangen werden. Die Priorisierung erfolgt dabei innerhalb unserer Beratung auf Basis der “Notwendigkeit für ein erfolgreiches Fortführen des täglichen Geschäftsgebaren“ – eine den Import-Normen entsprechende Lagersituation hat dabei unserer Meinung nach eine höhere Priorität als die perfekte Portfolio-Planung für die nächsten 24 Monate und muss daher zuerst sichergestellt werden.

“Branding” und “Intellectual Property”:

Auch innerhalb dieses Bereichs liegt unser Fokus meist auf der Absicherung der Assets und damit dem Erhöhen der Deal-Wahrscheinlichkeit. Ich empfehle hier „Absicherungen hinsichtlich Markenanmeldungen“ (Prüfung aller Nizzaklassen mit Produktgruppen, im Idealfall mit einem dafür fachlich geeigneten Anwalt, check ob EU-weite oder sogar weltweite Anmeldung inkl. China noch Sinn ergibt), „Sicherung von Domain- und Social-Media-Account-Namen„, aber auch die „Prüfung interner Strukturen in Arbeitsverträgen“ hinsichtlich der vorhandenen Urheberrechts-Regelungen zu erledigen. Zur Erweiterung des Asset-Umfangs kann hier zusätzlich überlegt werden, welche Arten von Designs, Gebrauchsmuster oder vielleicht sogar Patenten noch für eine Anmeldung und damit Abgrenzung möglicher Konkurrenten geeignet wäre, um den Wert Deines Assets zu erhöhen. Für all diese Themen empfiehlt es sich, jeweils mit den dazu passenden Experten zusammenzuarbeiten. Kontaktiere uns hierzu gern per E-Mail oder mich direkt via LinkedIn, um kostenfrei entsprechende Empfehlungen zu passenden Experten zu erhalten.

“Steuer”, “Rechtliches und “Finanzen”:

Neben der Produktsicherheit sind die Themen “Steuer”, “Rechtliches” und “Finanzen” wohl die größtmöglichen Hürden, die bei einem Verkauf innerhalb der Verhandlungen auftreten können, also sollte diesen maßgebliches Augenmerk bei der Vorbereitung für einen EXIT (und natürlich auch schon davor) zukommen.

  • Steuer: Hierzu solltest Du unserer Meinung nach Deinen Steuerberater frühestmöglich ins Boot holen, da nur dieser sich damit in Deinem Spezialfall vollständig auskennt. Es kann sich dabei anbieten, nicht einen EXIT, sondern die Vorbereitung auf Investoren-Gespräche als Grund für die Gespräche zu nennen. Sprich mit Deinem Steuerberater die letzten BWAs durch und achte dabei insbesondere bei Kapitalgesellschaften auf die korrekte Einbuchung von Inventar und Lager – hier sehen wir in der täglichen Beratungspraxis ganz häufig leider sehr viele Fehler und unrealistische unterjährige BWAs, die Auswertungen für Dich und die Käuferseite sehr schwierig machen. Sorge zudem dafür, dass Dein Steuerberater Deine Finanzunterlagen für die kommende Zeit mit einer hohen Priorität behandelt und rechtzeitig BWAs und im Fall von anstehenden Jahreswechseln auch Bilanzen aufbereitet.

     

  • Rechtliches: Solltest Du in der Vergangenheit rechtliche Streitigkeiten intern oder extern gehabt haben, ist spätestens jetzt Zeit diese beizulegen und final zu lösen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Dein Unternehmen oder Deine Marke kauft, wenn darin große rechtliche Konflikte und damit Unsicherheiten herrschen, ist eher gering und wirkt sich unserer Erfahrung nach zumindest auf den Preis und die Vertragskonditionen negativ aus, sollte ein Deal trotz dieser vorherrschenden Unsicherheit in die Verhandlungsphase kommen.

     

  • Finanzen: Sortiere nach Möglichkeit Deine Fixkosten aus und sieh zu, dass Du Deine Kostenstruktur um alles verschlankst, was nicht notwendig ist. Achte zudem darauf, dass keine unnötigen Kostentreiber für den Zeitrahmen des Verkaufs neu ins Unternehmen kommen. Viele Kostenpunkte sind für eine Unternehmensbewertung relevant und sind dementsprechend immer gleich mehrfach preismindernd, wenn man davon ausgeht, dass Dein Unternehmen nach der klassisch vorherrschenden (Stand: April 2023) “Multiple-Methode” bewertet wird. Eine Einschätzung, welchen Wert Dein Unternehmen hat und welche Kosten sich darauf innerhalb Deines Unternehmens auswirken, kannst Du natürlich innerhalb eines Erstgesprächs mit uns erhalten. Achte allerdings bei dieser Art der Optimierung insbesondere darauf, dass Du keine Kosten aussortierst, die für den Fortbestand und eine gesunde Entwicklung Deiner Unternehmung notwendig sind.

“Sales-Boost und “Profit-Boost”:

Last but not least – Deine Umsätze und speziell Gewinne sind die maßgeblichen Kriterien, ob und zu welchem Preis Du Deine Unternehmung verkaufen kannst und sollten dementsprechend in keiner ernstzunehmenden EXIT-Vorbereitung miss- oder minderbeachtet werden. Wir fokussieren uns in der Beratungspraxis dabei auf Methoden, die sich aus unserer eigenen Händler-Erfahrung, aber auch aus unserem großen Netzwerk an E-Commerce-Profis erfahrungsgemäß in den letzten Monaten vor einem Verkauf gut und gewinnbringend umsetzen lassen, wie z.B. Marketing-Optimierungen, Deal-Strategien oder auch Nutzung externen Traffics, der zum entsprechenden Zeitpunkt profitabel oder break-even gehebelt werden kann. Speziell bei Optimierungen in diesem Sektor gilt – jede Optimierung, die Du machst, zahlt sich im Idealfall beim EXIT mehrfach zurück.

Die Optimierungsmöglichkeiten sind so mannigfaltig, dass sie den Rahmen dieses Artikels übersteigen und gleichzeitig so individuell, dass sie immer im Einzelfall betrachtet und entsprechend festgelegt werden müssen.

Zusammenfassung und weiterer Input

Zusammenfassend ist also zu sagen, dass unserer Meinung nach kein EXIT-Unterfangen gestartet werden sollte ohne entsprechende Optimierungen hinsichtlich “Erhöhung des Verkaufswerts” und “Erhöhung der Dealwahrscheinlichkeitvorab umgesetzt zu haben.

Im Rahmen unserer 1:1 Begleitung leiten wir unsere Kunden durch alle oben genannten Sektoren und geben dabei individuelle Einschätzungen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und worauf man vielleicht eher verzichten sollte.

Wenn Du Dich für einen Verkauf Deines Unternehmens interessierst und mehr zu möglichen Optimierungsmöglichkeiten davor wissen möchtest, trage Dich gerne über folgende Seite für ein kostenfreies Erstgespräch mit uns ein.

Wir wünschen Dir viel Erfolg bei der idealen Vorbereitung Deines Unternehmens auf den Verkauf.

 

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